Windgas - wie überschüssiger Ökostrom im Gasnetz gespeichert werden kann

Der Atomausstieg steht bevor, schneller als je zuvor geplant - nun wirft die Übergangszeit viele Fragen und Unsicherheiten auf. In Zukunft soll Deutschland zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Gerade jedoch die Energie aus Wind und Sonne schwankt je nach Saison und Wetterlage und verlangt nach Wegen, diese Energien zu speichern. Die Umwandlung von Ökostrom in Windgas bietet ernormes Potenzial genau diesen Weg zu gehen.

Das Problem ist bekannt - Windräder müssen an stürmischen Tagen abgeschaltet werden, weil das Netz mit Strom aus Großkraftwerken quasi verstopft ist. Bisher können Pumpspeicherwerke allenfalls Tage überbrücken und dem Ausbau sind Grenzen gesetzt. Windgas als Lösung hört sich einfach an und die Umsetzung scheint es auch zu sein.

Die Energie aus Windrädern, die mehr Strom liefern als derzeit benötigt wird, wird per Elektrolyse dazu verwendet Wasserstoff herzustellen. Dieser Wasserstoff gelangt per Direkteinspeisung ins Gasnetz und verbrennt auf herkömmliche Weise. Da davon auszugehen ist, dass die produzierten Mengen an auf diesem Weg gewonnenen Wasserstoff stetig steigen werden, ist ein weiterer Schritt nötig. In diesem zweitem Schritt wird der gewonnene Wasserstoff in Methan umgewandelt. Man geht davon aus, dass dieses Methangas das bisher benutzte fossile Erdgas langfristig ersetzen kann. Die Gewinnung ist ausserdem im Gegensatz zum Biogas ökologisch unbedenktlich - die oft umweltgefährdende Intensivlandwirtschaft entfällt.

Die Infrastruktur, nämlich das herkömmliche Gasnetz,besteht bereits und dieses kann mit den bestehenden Speichern 120 Terrawattstunden fassen. Ab Sommer 2011 bietet Greenpeace Energy proWindgas an. Die erste Lieferung wird im Oktober 2011 erfolgen. Informationen finden Sie im Netz direkt bei Greenpeace Energy.

 

Quelle: Greenpeace Nachrichten 02/2011, Seite 13